Pressemitteilung
The Answering Machine – künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsprojekt zu KI und Theaterimprovisation gestartet
Das Projekt „The Answering Machine“ startet mit einem ersten künstlerisch-forschenden Labor an der TU Dresden – und hat bereits eine erste experimentelle Aufführung im Theater der TU, die Bühne, durchgeführt. Im Projekt geht es um Künstliche Intelligenz, genauer Sprachmodelle, in ihrer Interaktion mit Menschen. Im künstlerischen Teil improvisieren professionelle Schauspielende mit verschiedenen Chatbots um einen Dialog, eine Szene oder eine Geschichte zu generieren. Umgeben von reichlich Technik und Untersuchungsmessgeräten ist diese Co-Kreativität nicht einfach, aber dafür bietet das Setting die Möglichkeit, die Parameter des Dialogs zu variieren. Im ersten künstlerisch-forschenden Labor konnten die Zuschauenden einmal einen Chatbot erleben, der poetische, aber disruptive Gesprächsbeiträge äußerte und das menschliche Gegenüber vor große Herausforderungen stellte – sehr zur Freude des Publikums. Ein anderes Mal agierte die Künstliche Intelligenz sehr konventionell und brachte sich mit wenig orginellen, für das Publikum banalen wirkenden Beiträgen ins Gespräch ein. Der Hintergrund dieser künstlerischen Experimente ist die Frage, wie sehr eine Maschine die Erwartungen eines menschlichen Gegenübers „bedienen“ oder „brechen“ sollte, um als wirkliches Gegenüber, vielleicht sogar als künstlerisch inspirierendes Gegenüber wahrgenommen zu werden.
Das Projekt „The Answering Machine“ bringt hierzu vier verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zusammen, Psychologie (Prof. Scherbaum, TUD), Theaterforschung (Dr. Lösel, Züricher Hochschule der Künste), Computerlinguistik (Prof. Kuhn, Universität Stuttgart) und Medienwissenschaften (Prof. Marschall, Universität Tübingen). Finanziert von der VW Stiftung startete es diesen Sommer und wird über die folgenden vier Jahre Erkenntnisse über Human-Machine-Co-Kreativität sammeln, Menschen in sozialer Interaktion mit den Chatbots untersuchen und künstlerische Outputs in Form von Theateraufführungen generieren, um in einen Dialog mit der Gesellschaft über relevante Aspekte der Künstlichen Intelligenz zu treten.
Die erste offizielle Aufführung wird am 25. März wiederum an der Bühne, dem Theater der TUD, in Dresden stattfinden, bevor in den folgenden Jahren die Ergebnisse des Projekts in den Städten Tübingen, Stuttgart und Zürich zu sehen sein werden.